N A C H R U F

Der TuS Rumbeck trägt Trauer

Ernst Hermes †

Übungsleiter Turnen: 1951 – 2001 (mit Unterbrechungen)
Jugendturnwart: 1977 – 1982
Gerätewart: 1981 – 1983
Abteilungsleiter Turnen: 1988 – 2003
Jugendwart: 1996 – 2002
Männerturnwart: 1990 – 2003

Ehrenmitglied seit 14.03.2003

In der vergangenen Woche verstarb im Alter von 86 Jahren unser Ehrenmitglied Ernst Hermes.

Der Verein trauert mit seiner Familie und verliert nicht nur sein Ehrenmitglied, sondern ein Urgestein des Turnsports in Rumbeck.

In unserer Mitgliederversammlung am 1.3.2019 sollte er für 70 – jährige Vereinstreue und nicht zuletzt für seine unermüdliche ehrenamtliche Vereinsarbeit geehrt werden.

Liebevoll wurde er von Insidern als „Turnvater Jahn“ des TuS bezeichnet. Lange Jahre bildete er Kinder und Jugendliche an den Turngeräten wie z. B. Reck, Pferd, Barren, Ringen gekonnt aus.
Er war nicht nur ein sehr guter ehrenamtlicher Ausbilder, nein, er war auch ein begnadeter Vorturner und konnte den Kindern und Jugendlichen an den Geräten selber vorführen wie man es richtigmacht. Das zeichnete Ernst in besonderer Weise aus.

Ich bewunderte ihn immer für sein ruhiges, beharrliches Wesen im Umgang mit den Kin-dern und Jugendlichen. Es war gut anzusehen wie er unseren Nachwuchs intensiv und sehr gut ausbildete.

Aber auch wenn der Verein Ernst seine Hilfe brauchte, war er immer mit Rat und vor allem mit Tat zur Stelle!

Bis ins hohe Alter war Ernst am Turnen und Körperertüchtigung im Allgemeinen interessiert. Er besuchte regelmäßig bis zuletzt die aktive Montagsrunde unserer Seniorenturner in der Schützenhalle. Außerdem schreinerte er gerne in seiner professionellen Werkstatt, ging noch regelmäßig auf dem Poesiepfad durch sein Mühlbachtal und bewunderte die Natur.
Nicht zuletzt lernte er noch den Umgang mit dem PC und beschäftigte sich mit Fotobearbeitungsprogrammen. Er fotografierte gern, bearbeitete und archivierte die Bilder auf seinem PC.

In seinem Garten zeugt noch heute eine von ihm selbst aufgebaute Reckstange von seinen sportlichen Tätigkeiten. Ich selbst habe noch gesehen wie er im Garten an seinem Reck turnte. „Unglaublich für sein Alter“ habe ich da für mich gedacht.
Als ihn die Lebensjahre mit den üblichen Beschwerden einholten, baute er die Reckstange zu einer Schaukel um. Seine Kinder und Enkelkinder konnten sie weiter sinnvoll nutzen.
Zu seinem 85. Geburtstag besuchte ich ihn und war überrascht, dass er an Krücken ging. Vor nicht allzu langer Zeit, – wie er mir selbst erzählte -, überkam es ihn an einem sonnigen schönen Tag sich doch noch einmal in seine Schaukel zu setzen und den Garten sowie den blauen Himmel zu betrachten. Die Fliehkräfte waren aber stärker als er dachte und Ernst verletzte sich leider sehr bei diesem letzten „Turnakt“.
Wie er mir dann mit einem Lächeln im Gesicht und selbstironisch sagte: „Ja, wenn man mal über 80 Jahre alt geworden ist sollte man sich anstatt in die Gartenschaukel lieber in den Schaukelstuhl im Wohnzimmer setzen.“

So war er, ein Mensch mit trockenem Humor, liebevoll, immer hilfsbereit und einen Scherz auf den Lippen.

Lieber Ernst, so wollen wir dich in Erinnerung behalten und ein ehrendes Gedenken im Verein bewahren.

B.U. Reichel

im Namen des TuS 1890 Rumbeck e.V.