Historie

Der Turn- und Sportverein Rumbeck wurde am 7. Juli 1890 zunächst als reiner Turnverein gegründet. Die Turnabende – Übungen an Reck, Barren und Ringen – fanden im Saal der Gastwirtschaft Hoffmann statt. Daneben gab es auch „Freiluft“-Sportarten wie Stemmen, Steinstoßen, Weitsprung und sogar Stabhochsprung. Schon nach kurzer Zeit waren die Rumbecker Turner wegen ihrer guten Leistungen im Sauerländer Turngau bekannt. Vordringlich hatte sich der neugegründete Rumbecker Verein zwar dem Turnsport verschrieben, er kam jedoch nicht umhin, auch gesellschaftliche Aufgaben zu übernehmen, um den Vorstellungen seiner Mitglieder und den Wünschen der Rumbecker Bevölkerung gerecht zu werden. Soziale Aufgaben rundeten das Vereinsbild ab. In den beiden Weltkriegen erhielten die Familien der Vereinsmitglieder, die sich „im Feld“ befanden, Geldzuweisungen; die Soldaten selbst wurden mit Päckchen aus der Heimat bedacht. Von 1914 bis 1919 ruhte der Turnbetrieb. Am 6. Juni 1920, dem Tag der Reichstagswahl, feierte man das 30jährige Bestehen mit einem Festzug und Turnvorführungen. Die Turner besuchten in den nachfolgenden Jahren mit großem Aufgebot die Gau- und Bezirksmeisterschaften und errangen prächtige Erfolge. Das Leben schien in geordneten Bahnen zu verlaufen, als die Inflation einsetzte, die das Geld rasant wertlos und die Güter grenzenlos teuer machte. Von diesem Geldverfall blieb auch der TV Rumbeck nicht verschont. Die finanzielle Krise wurde über­wunden. Im Jahr 1930 feierte man das 40jährige Bestehen mit einer großartigen Veranstaltung in der 1927 erbauten Rumbecker Schützenhalle. Die Nachwirkungen des Weltkrieges und der Inflation waren vergessen und die Zukunft schien rosig zu sein. Doch wieder erfasste der Sog der Zeit den Verein. Viele Turnbrüder lebten in der Zeit von 1928 – 1933 („Weltwirtschaftskrise“) von der kargen staatlichen Arbeitslosen- unterstützung und hofften, dass die neue politische Bewegung ihnen die zugesagten Besse­rungen bringen werde. Doch die Nationalsozialisten hielten nicht, was sie propagandistisch versprachen. Zwar verringerten sie einerseits die Arbeits­losigkeit und stabili­sierten die Löhne, doch griffen sie andererseits rigoros in die Geschicke der Vereine ein und lenkten sie und ihre Mitglieder in die vorbestimmte po­litische Richtung. Im Jahr 1933 erfolgte die „Gleichschal­tung der Vereine im Sinne der nationalen Erhebung“. Im Jahre 1938 wurde eine „Mädel- und Frauenabteilung“ angegliedert; erstmals in seiner fast 50jährigen Ge­schichte hatte der Turnverein Rumbeck weibliche Mitglieder. Die Angliede­rung einer „Schießsportgruppe“ im Juni 1939 zeigte den kon­sequenten Weg der vereinsangehörigen Parteimitglieder. Am 01.09.1939 begann der 2. Weltkrieg. In den ersten Kriegsjahren wurde das Vereinsle­ben, wenn auch in kleinerem Rahmen, aufrechterhalten. Als fast alle aktiven Mitglieder zum Wehrdienst einberufen waren, schloss am 05.07.1941 der stellvertretende Vereinsführer mit „Deutschem Gruß“ die spärlich besuchte Mitgliederversammlung. Nur dem erfahrenen Mitglied und späterem langjährigen Kassierer Franz Middel ist es zu verdanken, dass der Verein nicht aufgelöst wurde. Schon bald nach der Währungsreform (20.06.1948) regte sich im Verein neues Leben; der „Turn-Sport-Verein“ (TSV) Rumbeck wurde zu neuer Aktivität erweckt. Zunehmend widmete sich die Jugend dem Turnen und der Leichtathletik. Am 3. September 1950 feierte der Verein sein 60jähriges Bestehen in der Schützenhalle. Wegen der wachsenden Fußball-Begeisterung und der Leichtathletik-Erfolge war die Schaffung eines Sportplatzes Gegenstand häufiger Vorstandssitzungen. Den Plan, einen solchen Platz in dem Wäldchen hinter den Friedhofswiesen, am ehemaligen Prozessionsweg nach Oeventrop zu schaffen, stellte man nach in Handarbeit begonnenen Erdarbeiten ein und gab das Projekt – u. a. auch wegen der weiten Entfernung vom Dorf – als nicht durchführbar auf. Danach griff man auf einen Plan zurück, der bereits im Jahr 1924 gefasst worden war: die Anlage eines Turn-Sport-Platzes unterhalb der Schützenhalle. Ab 1953 leisteten die Mitglieder des Vereins an Wochenenden erhebliche „Hand- und Spanndienste“ und schufen einen Sportplatz, der 1958 „zur Hälfte fertig“ war und provisorisch genutzt werden konnte. Erst Jahre später, nachdem die Gemeinde Baugelände ver­kauft und vom dem Erlös landwirtschaftliches Gelände an der früheren „Jahnstraße“ (heute: Am Sportplatz) gekauft hatte, konnte sie einen den vorgeschriebenen Maßen entspre­chenden Fußballplatz unter Mithilfe von Vereinsmitgliedern bauen. Am 7. August 1965 wurde der neue Fußballplatz feierlich eingeweiht. Der Zeitpunkt war bedacht gewählt, der inzwischen in „Turn- und Sportverein“ (TuS) Rumbeck umbenannte Verein feierte sein 75jähriges Bestehen. Be­reits 1964 war in Rumbeck eine Fußballabteilung gegründet worden, so dass der Spielbetrieb der „Alt-Herren“ sowie der „Schüler“ und der „A-Jugend“ Anfang 1965 aufgenommen werden konnte. Nachdem die Leichtathletik im Verein „einen immer breiter werdenden Raum“ eingenommen hatte, wählte die Mitgliederversammlung des Jahres 1961 erstmals einen Leichtathletikwart. Im Jahre 1962 gründete sich eine Da­menriege (Turnen/Gymnastik). Ab 1968 gab es offiziell eine Kinderturngruppe. Eine Schwimmabteilung folgte im Jahr 1973 und eine aktive und aufstrebende Tennisabteilung im Jahr 1985. Heute verfügt der Verein über eine Fußball-, eine Leichtathletik-, Tennis- und Turnabteilung (Turnen und Gymnastik). Die Schwimmabteilung wurde im Jahre 1993 aus finanziellen Gründen aufgelöst, da die Kosten für die Benutzung des Lehrschwimmbeckens um 100% erhöht wurden.

Der Verein war in der Vergangenheit mehrfach entscheidenden Wandlungen unterworfen, hat den wechselnden Anforderungen entsprechend sein eigenes Image gefunden. Ältere Mitglieder und junge Aktive bilden heute eine Gemeinschaft, die sich kommenden Aufga­ben und Wandlungen stellen wird im Sinne des Programmsatzes der Satzung von 1890 „zur Ertüchtigung von Körper und Geist durch Sport und Geselligkeit“.
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